Robberg Island and Bloukrans Bridge

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Robberg Island and Bloukrans Bridge

Mittwoch 09.11.2016

Früh am Morgen ging es wieder mal los. Ich schnorrte mir von Lucia noch einen köstlichen Kaffee sagte auf Wiedersehen und fuhr aus Plett heraus, die Robberg Road entlang, Richtung Halbinsel. Vorbei an unzähligen Villen kam ich schon am Checkpoint an. Für dieses Naturreservat waren dieses mal 40 Rand fällig. Ich parkte meine Auto und zog mir zum ersten Mal meine Wanderschuhe an, packte meinen Rucksack und los ging es.

Anfangs ging es noch recht gemütlich über einen schmalen Wanderweg. Die Aussicht auf Plett war toll. Immer wieder den Blick auf das Meer gerichtet konnte ich so einige Delfine sehen, die im Wasser herumschwammen. Unten an den Felsen waren auch immer wieder mal Robben zu sehen. So ging der Weg weiter durch saftiges grün und unwegsames Gelände. Nach kurzer Zeit kam mir die Engländerin aus meinem Hostel entgegen. Sie wollte nur ein bisschen schauen und dreht jetzt aber schon wieder um. Na gut. Ich mache die große Tour: 10 km. So verweilte ich immer mal wieder an dem ein oder anderen gemütlichen Ort um ein paar Fotos zu schießen und die Aussicht zu genießen.

Der Weg wurde nun immer beschwerlicher und kräfteraubender. Auf halbem Wege gab es eine kleine Landzunge die mit Sanddünen durchzogen war. Das stapfen im Sand strengte nur noch mehr an. Aber ich als ich das südliche Ende der Insel erreicht habe wusste ich – es hat sich gelohnt. Eine herrliche Aussicht und tolle Wellen. Leider war das Wetter heute mal wieder sehr bewölkt, sonst wären die Fotos bestimmt um einiges farbenfroher ausgefallen.

Auch gab es für mich nur vereinzelte Robben zu sehen. Mal an Land und mal in den Brandungswellen tobend. Diese per Foto zu erfassen hat auf den ersten Blick nicht geklappt. Ich blieb bestimmt eine halbe Stunde auf den Felsen und testete einige Funktionen meiner Kamera bevor es auf der anderen Seite der Insel wieder zurück ging.

Aber hier muss ich sagen, dass ganze hatte fast schon mehr von Bergsteigen und Klettern als mit Wandern zu tun. Teilweise gabe es keinen Weg und man musste einfach erahnen das auf der anderen Seite der Felsen es irgendwie weitergeht.

Ich bin bestimmt kein ausgesprochener Wanderer, würde aber trotzdem sagen, dass ich eine gute Kondition besitze, aber dieser Pfad war einfach nur noch kräfteraubend. Für kleinere Kinder und Menschen die schlecht bei Fuß sind, ist dies defintiv keine leichte Nummer.

Es folgte eine superschöne Landzunge mit einladendem Badestrand und nebenan einer zusätzlichen Insel die natürlich auch abgewandert werden musste. Die Brandung und das schlagen der Wellen auf die Felsen war super mit anzusehen und auch zu hören.

Dann blockierte eine deutsche Wandergruppe den weiteren Weg bei einer, wieder etwas heikleren Stelle. Wie sich herausstellte wählten diese die kürzeste Tour. Als ich Ihnen dann erzählte das ich gerade von der großen Tour komme waren sie… naja sagen wir peinlich berührt. 😉

Als ich dann nach bestimmt gut 4 Stunden wieder am Parkplatz angekommen war entledigte ich mich erstmal meiner Wanderschuhe und öffnete ein Bier. So bin ich auch nochmals mit einer anderen deutschen Gruppe ins Gespräch gekommen.

Abschließend muss ich sagen: Robberg Island ist auf jeden Fall ein Besuch wert! Ich habe die Zeit mit mir alleine und der Natur in Verbindung mit der herrlichen Aussicht sehr genossen.

Nach dieser Anstrengung holte ich mir schnell was zu trinken und genehmigte mir einen sehr schmackhaften Burger an einem der zahlreichen Kioskbuden. Dann fuhr ich nochmals die N2 entlang, vorbei an Plett, Richtung Port Elizabeth. Ziel die Bloukrans Bridge. Von dort kann man den weltweit höchsten Bungysprung von einer Brücke wagen. Dort angekommen bin ich direkt zum Schalter vorgelaufen und habe mich erkundigt ob denn noch ein Platz frei ist. Hier kam sofort die ernüchternde Aussage: für die nächsten zwei Gruppen ist alles voll. Shit. Das kam an. Warten war angesagt. Es werden hier stündlich Gruppen mit angemeldeten Springern gesammelt, die dann gemeinsam einen schmalen Weg entlang der Brücke zur Absprungplattform laufen.

Ich schaute ein bisschen herum und beobachtete die anderen mutigen Springer. Währenddessen bin ich immer wieder mit anderen Deutschen (na klar, was sonst!) ins Gespräch gekommen. Ich ging nochmals zur Anmeldung und fragte nach ob es denn möglich sei für einen bereits angemeldeten Springer, der aber möglicherweiße nicht erscheint, zu springen und somit seinen Platz einzunehmen. Sie ließen sich darauf ein und so begann erneut das große Warten. Das Wetter war immer noch sehr bewölkt und von Sonne keine Spur.

Die Aussicht von der Brücke muss der Hammer sein. Ich konnte das zum Teil bereits beim darüber fahren feststellen. Auf der einen Seite schaut man durch die Schlucht, direkt aufs offene Meer und auf der anderen Seite von der gesprungen wird, schaut man in eine absolut grüne Felsenschlucht.

Ich kam mit einer deutschen Bikergruppe ins Gespräch, deren Kumpel gerade auf der Brücke war. Auch mit einem Inder der bereits gesprungen war, dessen Sprung ich am Übertragungsbildschirm gesehen habe, kam ich ein bisschen ins Gespräch. Und alles nur um mir weiterhin ein bisschen Mut zu machen. 😉

Aber das half alles nichts. Ich fragte erneut bei der Anmeldung nach und es hatte sich nichts ergeben. Ca. 5min. später fing es auch noch sehr heftig zum regnen an – und das war es: mein Todesurteil. Bei Regen gibt es keine Sprünge. Diese Regel nehmen sie wohl auch in Afrika ernst. Das ganze Warten von ca. 2 Stunden hat also alles nichts gebracht. Ich musste unverrichteter Dinge weiterziehen.

Ihr könnt euch nicht vorstellen wie mich das ankotzt! Da bin ich schonmal da – und dann so etwas! So kann ich weiterhin nur sagen das ich von der zweithöchsten Bungybrücke der Welt gesprungen bin – aber nicht von der höchsten.

Und trotzdem bin ich mir bei einem ziemlich sicher: Der Sprung von der Europabrücke ist viel schwieriger! Denn: in Europa musst du von ganz alleine Springen, Fallen, oder wie auch immer. Niemand darf dich berühren, nach vorne drücken oder gar schupsen. Das hat wohl versicherungstechnische Gründe. Als ich hier ein paar Springer über den Monitor angesehen habe, war ganz klar zu sehen, das die beiden Herren zur linken und zur rechten den Countdown nach unten zählen und dich dann aber an der Schulter leicht nach vorne drücken. Das konnte ich bei allen beobachten. Und somit, hast du gar keine andere Wahl mehr wenn du da vorne stehst. Und bereuen tut es danach sowieso keiner – das weiß ich aus Erfahrung. 😉

Auf dem Rückweg ereignete sich dann eine witzige Situation. Ich bremste kurz bei einer Tankstelle ein um mir einen Kaffee zu holen. Beim rausgehen öffnete ich das Auto aus der Ferne und ich wollte die Türe öffnen. Bäm! Falsche Seite! 😉 Haha, manchmal ist es eben doch nicht so einfach mit dem Linksverkehr und was damit alles verbunden ist. Und da per Zentralverriegelung hier eben nur die Fahrerseite aufgeht, brachte ich mich eine komische Siuation. Nebenan parkte nämlich gerade ein Polizeiauto und die beiden Polizisten lachten schon vor sich hin. Als sie dann ausstiegen, sprach mich die Dame an und fragte ob ich denn deutscher sei. Haha, ist ja typisch… aber sie meinte noch, dass sie eine Weile 2-3 Autos hinter mir hergefahren sind, und sie sich so einen deutschen Autofahrer vorstellen: immer zügig unterwegs. Also so etwas passiert auch nicht alle Tage.

Abends so gegen 21 Uhr, ging ich mit einem weiteren Deutschen aus meinem Hostel runter zur Mainstreet um das Restaurant the Table zu besuchen. Wir wählten beide das Straußensteak und ein kühles Bier. Wir saßen dann doch ein bisschen länger und kamen erst gegen 23 Uhr zurück. Also muss ich meine Beiträge ein anderes Mal nachholen. Ich hatte ja wirklich geplant täglich etwas zu schreiben, aber die Zeit vergeht so schnell und manchmal sind andere Dinge einfach wichtiger.

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