Hamburg! mal wieder…
Ein verlängertes Wochenende mit einer guten Freundin sollte genutzt werden um ihr Hamburg zu zeigen und ganz nebenbei noch weitere Fotos zu schießen 😉
Auch wenn ich bei diesem Besuch keine großen Pläne hatte, so wollte ich doch zwei Dinge unbedingt erledigen:
- Den relativ bekannten Ort für ein ganz besonderes Fotomotiv besuchen: Burchardkai – an diesem Ort kommt man zu Fuß an Rückseite des großen Tiefseehafens für die größten Containerschiffe. Näher kommt man diesen Riesen wohl sonst nirgends.
- Besuch des Treppenviertels in Blankenese. Wie der Name schon sagt, ist dieses Viertel sehr bekannt, da die Häuser direkt am Hang gebaut nur per unzähligen Treppen und einzelnen Stufen erreicht werden kann.
In der Nacht gegen halb 2 Uhr am Morgen angekommen, verstauten wir unsere Koffer und schlenderten ein bisschen über die Reeperbahn. Anschließend wärmten wir uns mit einem Kaffee an den Landungsbrücken auf und genossen erstmal die Aussicht von einem der schönsten Orte: Aussichtspunkt Landungsbrücken am Sintfang.
Da um ca. 7 Uhr die Sonne aufgehen soll, fuhren wir mit der Fähre bis an die Anlegestelle Waltershof. Kurz bevor wir in der Fähre eingeschlafen waren schafften wir noch den Ausstieg an der Richtigen Haltestelle. Nach einem kurzen Fußweg waren wir auch schon am Ziel angekommen. Das wäre erledigt. Ziel erreicht 🙂 Leider waren diesmal keine großen Containerrießen vor Or, trotzdem ist der Blick auf den Containerhafen von hier einmalig! Nach gut zwei Stunden in der kühlen Nacht, einigen witzigen Fotos, und einem sehr schönen Lichtspiel der aufgehenden Sonne machten wir uns wieder auf den Rückweg.
Bei diesem Besuch hatte ich nochmal die Möglichkeit mir den Fischmarkt anzuschauen. Einfach brutal! Menschenmassen ohne Ende. Und trotzdem ein ausergewöhnliches Flair. Von Familien mit Kleinkindern, Touristen, Einheimischen die einfach nur einkaufen wollen bis zu Partygängern die gerade von einer Kneipentour gekommen sind und eben auch absolut fertige Personen die einfach nur dicht in der Ecke liegen. 😉 Zu welchen Preisen die verschiedenen Marktschreier im typischen Dialekt ihre Fische dort teilweise verkaufen – unfassbar. Wir versorgten uns auch mit etwas Fisch und genossen diesen mit herrlichem Ausblick am Elbufer. Die Bezeichnung Fischmarkt trifft hierbei wohl nur noch auf einen kleinen Bereich zu, denn es gibt dort eben fast schon alles zu kaufen was ein klassischer Markt so hergibt. Hammercool war ein Kaffeestand, an dem ein sehr cooler Typ den Kaffee noch direkt vor deinen Augen zubereitete. Coole Show von disem Typ!
Wir verbrachten einige Zeit am Elbstrand und genossen das ein oder andere Bierchen an der Strandperle. Nach dieser Stärkung schlenderten wir die Elbe entlang. Einfach herrlich, und hier und da auch ein irgendwie surreales Bild: Sandstrand, tiefhängende Bäume die beinahe wie Palmen wirken, lässt einen vergessen das man sich in Hamburg aufhält. Eine Abkühlung in der Elbe durfte bei Sonnenschein und herrlich warmen Wetter auch nicht fehlen. Dabei haben wir zum ersten Mal die Auswirkung von Ebbe und aufkommende Flut miterlebt. Innerhalb einer halben Stunde waren die Schuhe (eigentlich relativ weit vom Wasser abgelegt) meiner Freundin im Wasser gelandet, und ihr Sweatshirt wurde nie wieder gefunden. 😉
Um zum Treppenviertel zu gelangen fuhren wir mit der S-Bahn nach Blankenese. Ein kurzer Fußmarsch führte uns durch die Innenstadt und dann unzählige Stufen hinab Richtung Elbe. Am Fähranlegeplatz, welche aber nur das gegenüberliegende Gelände der Firma Airbus anläuft, genossen wir abermals bei herrlichem Ausblick ein kühles Bierchen. Die Elbe ist an dieser Stelle doch um einiges breiter als in Hamburg und ich hatte irgendwie das Gefühl, dass man die Nordsee schon sehen/spüren kann. 😉
Zurück Richtung S-Bahn Station führte uns der Weg über viele viele kleine Stufen, vorbei an wunderschönen kleinen und größeren Häusern, welche auf Grund der Lage wohl nur von gut betuchten Menschen bewohnt werden. Aber die Aussicht zwischen den kleinen Treppenwegen oder von ganz oben ist schon sehenswert. Ich bin froh das ich dieses Gebiet nun endlich auch einmal gesehen habe.
Ein kleines Highlight in Blankenese waren für mich dabei zwei Verkehrsschilder für Radfahrer. Diese gibt es auch am Elbstrand – sind mir aber erst danach aufgefallen. Jeder der mich ein bisschen kennt, weiß das ich auf solche kleine und super sympathischen Dinge total abfahre und deshalb auch sofort mit einem spontanen Foto bildlich festhalten muss. 😉 Genial!
Am letzten Abend dann führte uns der Weg hoch auf das Dockland. Leider war es sehr bewölkt so dass der Sonnenuntergang eher mäßig ausgefallen ist. Aber wir konnten ein 400m Containerschiff beobachten wie es in den Hafen einlief und von zwei Schleppern um 180° gedreht wurde. Eine imposante Vorstellung. 😉
Immer wieder kam unter einigen Fotografen ein Thema auf, dass ein Kreuzfahrtschiff der Rederei MSC heute auslaufen soll und dies relativ spektakulär ablaufen soll. Die Erzählungen waren dabei sehr unterschiedlich und niemand konnte etwas genaues sagen.
Zurück an den Landungsbrücken wurde es dann konkreter. Zu Ehren des 100. Besuches eines Kreuzfahrtschiffes von MSC in Hamburg ist ein Feuerwerk mit Lichtershow geplant. Zeitgleich wird das Containerschiff MSC Silvia der Rederei mit dem Kreuzfahrtschiff auslaufen. Das ganze soll wie gewohnt vor den Landungsbrücken stattfinden.
Also gut. Wir machten es uns noch auf ein Bierchen gemütlich und warteten bis etwas zu erkennen war. Auf diese Weise ergatterte ich mir ein kleines Mitbringsel aus Hamburg: Ein Bierglas von Astra – aber psssst! 😉
Unterhalb des Sintfang beobachteten wir wie das Kreuzfahrtschiff mit dem Namen MSC Splendida und das Containerschiff vor den Landungsbrücken in Position gebracht wurde. Und dann ging es los.
Mittlerweile waren wir direkt unten an den Landungsbrücken und genossen die Show aus nächster Nähe.
Ich war wirklich baff!
Nicht wegen dem Feuerwerk oder der Lichtershow – nein, der Grund war etwas anderes. Nach einigen kurzen Tönen aus den Schiffshörnern wurden die Tracks „We will rock you“ und „Seven Nation Army“ angestimmt – ebenfalls nur mit den Schiffshörnern. Bisher bin ich davon ausgegangen das Schiffshörner nur einfaches Hupen von sich geben können – wurde aber auf imposante Art eines besseren belehrt.
Kurz darauf sollte die MSC Splendida mit einer enormen Lautstärke die komplette Umgebung beschallen. Ein auf sehr witzige und passende Art und Weise zusammengemixtes Musikset wurde abgespielt. Und wieder hörte ich es schon heraus… Als zweites Lied wurde doch tatsächlich die erste Singleauskopplung vom neuen Album der Beginner gespielt: „Ahnma.“ Wie passend! Und ich fands soooo genial! Unter anderem wurden das Lied „99 Luftballons“ und eine abgewandelte Version von Scooters Hit: „One – Hardcore“ gespielt. Letzteres ist in Hamburg zu einer Stadion Hymne mit dem Namen „Auf gehts Hamburg!“ umfunktioniert worden. Als letztes Lied kam der Kultsong: „In Hamburg sagt man Tschüss.“ Danach war das Spektakel beendet und beide Schiffe verließen langsam die Anlage.
Genial! Durch Zufall erneut eine spektakuläre Show erlebt, die man in dieser Form, mit dieser speziell auf Hamburg abgestimmter Musikauswahl, bestimmt nicht alle Tage erleben kann.
Es gibt hierzu bereits zwei Videos im Netz. Auf dem ersteren sieht man die komplette Dauer der Verabschiedung – leider in etwas schlechterer Qualität. Das Video kann leider nicht direkt verlinkt werden, aber ein Klick auf den Link führt direkt auf Youtube – ansehen ist ein muss! 🙂
https://www.youtube.com/watch?v=L6qHa-mzc0c – bereitgestellt vom youtube channel: Hamburg das Tor zur Welt
Auf dem zweiten Video sind nur die Schiffshörner und die Anstimmung von „We will rock you“ und „Seven Nation Army“ zu hören – dafür bekommt man in diesem Video einen besseren Eindruck mit welcher Lautstärke da gearbeitet wurde. Ich bedanke mich sehr herzlich für die Ersteller der Videos!
Das sollte es aber noch nicht gewesen sein. Da wir noch irgendwo etwas warmes trinken wollten, liefen wir gemütlich Richtung Strand Pauli. Erster Eindruck: wenig los hier – aber es ist auch Sonntag Spätabend. Also erstmal ein bisschen über das Gelände gelaufen und dann von der hinteren Seite der Bar genähert. Mehrere Personen standen bereits an und wir reihten uns brav in die Schlange ein. Dann wurden wir bereits angesprochen was wir trinken möchten. Wir bestellten unsere Getränke und auf die Frage: wo wir denn sitzen, zeigten wir auf den nächstbesten Tisch und setzen uns. Kurz darauf kamen auch schon unsere Getränke, doch bevor wir zahlen konnten war die junge Dame bereits wieder verschwunden. Und dann wurde es uns langsam klar. Einige Werbeschilder der Rederei MSC waren zu sehen. Am Haupteingang Richtung Bar stand ein Security Mann. Die wenigen Menschen die hier saßen oder auf den Sand herumstanden waren alles Stoffhosen und Anzugträger. Oooops. Wir sind doch hier nicht in eine Firmenveranstaltung geplatzt. 😉 Unsere Bedienung konnten wir nirgends mehr erblicken, und so nahmen wir das Gegebene an, setzten uns aber doch etwas weiter runter Richtung Elbe. Normal nicht unser Ding so etwas, aber so eine kleine Einladung aus heiterem Himmel muss man doch einfach nur lachend und scherzend annehmen. 🙂
Landungsbrücken – früh am Morgen.
Wie schonmal erwähnt, ist das für mich einer der schönsten Anblicke. Anfangs noch im Dunkeln erwacht die Stadt langsam aber sicher und die Landungsbrücken füllen sich mit Leben. An diesem Morgen bin ich extra früh aufgestanden um mich erstmal mit einem Kaffee an meinem mittlerweile Standardkiosk „Eis Maier“ einzudecken. Viele Menschen waren noch nicht unterwegs. Nur vereinzelte Menschen die auf dem Weg in die Arbeit waren. Ich positionierte meine Kamera und startete die Aufnahme für mein Zeitraffervideo. Ein Bild alle 7 Sekunden bei einer Aufnahmedauer von ca. 2 Std. sollen am Ende ein Video von ca. 40 Sekunden ergeben.
Es war noch recht kühl und der Anblick von Hamburgern die mit dem T-Shirt auf ihrem Fahrrad gemütlich daher kamen ließ mich nur noch mehr frösteln. Irgendwie haben die Leute hier ein völlig anderes Kälteempfinden und sind wohl mit der Zeit ordentlich abgehärtet.
Immer wieder verließ ich die Kamera und holte mir noch einige weitere Kaffee am Kiosk. Hierdurch bin ich auch irgendwann mit der netten Dame ins Gespräch gekommen was die Zeit recht schnell vergehen ließ. Und als die Sonne langsam auf ging wurde es auch ein gutes Stück wärmer.
Die Aufnahme hätte bestimmt besser sein können – aber ein Versuch war es in jedem Fall wert! 🙂 Ich denke das Geschehen am frühen Morgen an den Landungsbrücken kann man doch recht gut erkennen…
Die letzten Stunden in Hamburg spielte ich nochmals Touri Guide um meiner Freundin das ein oder andere Sehenswerte noch zu zeigen. Ich meine das ich die Elbphilharmonie dieses Mal zum ersten Mal ohne Kran gesehen zu haben. Wenn man unmitellbar davor steht ist es doch ein gewaltiges Bauwerk – auch wenn ich sonst eher weniger mit diesem teuren Ungetüm anfangen kann.
Ausgangssituation für diesen Städtetrip waren wieder einmal die Spartickets der Deutschen Bahn und abermals ein Hostel von A&O. Diesmal nicht so zentral an der Reeperbahn sondern in Nähe des Hauptbahnhofes – trotzdem für unsere Ansprüche einfach perfekt.
Hinterlasse eine Antwort