„Usually i´m going out at 3 A.M. and doing something stupid.“
[Silk Spectre II @ Watchmen]
Bei dem ein oder andern Bier mit einer superlustigen Runde sind wir wieder an oben genanntes Zitat erinnert worden.
Irgendwie sind wir dann auf das Thema verrückte, schöne oder sonstige einprägsame Abende gekommen. Hier ist mir sofort folgendes Erlebnis an einem Abend bzw. Nacht. bzw. Morgen eingefallen 😉
Es begann alles damit, dass ich von einem Bekannten, mit dem ich auf der ein oder anderen Party und Feier war, zu seinem Junggesellenabschied eingeladen wurde. Da wir nicht soooo viel miteinander zu tun hatten war ich anfangs skeptisch. Aus Zeitgründen konnte ich am Programm des Tages auch nicht teilnehmen. Zum Steakessen in der Augsburger Innenstadt war ich dann aber mit von der Partie.
Nach diesem Essen mit sehr lustigen Gesprächen ging es weiter und wir tingelten ein bisschen durch die Augsburger Innenstadt. Der Abschluss des Junggesellenabschieds sollte dann in der Mahagonibar gefeiert werden. Dieser gemütliche Club ist bei vielen von uns aus vergangenen Zeiten immer noch sehr beliebt – und wird liebevoll Mahabar genannt.
Dort gaben wir uns allesamt den Rest und machten ordentlich Party. Die Raucher gingen immer wieder nach draußen – wobei sich die Abstände zwischen den Pausen immer mehr verkürzten. Ein Kumpel der auch dabei war kam dann irgendwie mit einer jungen Lady ins Gespräch. Immer wieder war die hübsche Frau bei unserer Gruppe mit dabei. Sie war in Begleitung einer Freundin, welche seit diesem Abend immer als Pocahontas bezeichnet wurde, da Sie ein schmales Haarband trug. Draußen wurde es langsam hell und irgendwann wurde dann im Club das Licht angemacht und somit war dort erstmal Schluss. Unsere Truppe versammelte sich vor dem Club und wir ratschten noch ewig weiter. Mit dabei die beiden Mädels.
Ich weiß nicht mehr genau wie, aber irgendwie kamen wir dann doch mehr ins Gespräch als zuvor. Die Unterhaltung war superlustig. Da ich doch ein bisschen (*husthust*) angetrunken war, wollte ich unbedingt mit auf ihrem Rad zu ihr nach Hause fahren. Das verneinte sie nach gut einer Stunde immer noch. Dabei wollte ich doch nur den Pool auf dem Hausdach sehen von dem Sie mir erzählte… obwohl ich fest davon ausging, dass ich hier ordentlich verarscht werde. 😉
Mein nächster Versuch bestand darin ihre Handynummer zu bekommen. Und tatsächlich nannte sie mir eine Nummer. Ich holte mein Handy raus und versuchte diese irgendwie einzutippen. Bei diesem jämmerlichen Versuch flog mir mein Handy zweimal aus der Hand und es erhielt einen etwas anderen Look… Ein sehr guter Kumpel half mir dann wohl und tippte für mich die Nummer ein. Danke! 😉
Immerhin war ich noch so intelligent die Nummer direkt anzurufen und zu prüfen ob ich nicht verarscht wurde. Aber hey! Ihr Handy klingelte. Puh. Das war geschafft.
Nach einigen Gruppenfotos löste sich dann unsere Gruppe auf. Jeder versuchte auf irgendeine Art nach Hause zu kommen. Ich hab mich mit einem Kumpel, der als erstes mit der hübschen Lady ins Gespräch kam, zusammengetan und wir liefen zum Bahnhof. Für eine Taxifahrt waren wir beide einfach zu gut drauf!
Am Bahnhof so gegen 7 Uhr gab es erstmal einen Kaffee und es gab nochmal ein herrlich schreckliches Bild. (Ich muss immer noch lachen wenn ich das heute sehe.) Am Bahnsteig, ausgerüstet mit einem neuen Bier, war das Gesprächsthema sofort wieder die hübsche Blondine. Unser Zug ließ zu unserer Erleichterung auch nicht lange auf sich warten und wir fuhren in Richtung Heimat.
An meiner Haltestation stieg ich dann aus… und mir kam eine fürchterliche Erkenntnis. Vom Bahnhof zu mir nach Hause sind es bestimmt noch gut 4 km und ich hatte echt keine Lust diese zu Fuß zu laufen. Ein kurzer Blick auf den Fahrradständer und ich entdeckte ein Rad welches nicht abgesperrt war. Natürlich mit dem festen Gedanken mir das Rad nur zu leihen und es später wieder zurückzubringen.
Kaum bog ich vom Bahnhof in die erste Straße ab fuhr schon das erste Polizeifahrzeug an mir vorbei. Puh, jetzt nur nicht Schlangenlinien fahren. Irgendwie meisterte ich die Situation und kam auf eine etwas breitere Industriestraße. Diese nutze ich in voller Breite und hatte somit eindeutig mehr von meinem Weg.
Unterwegs überlegte ich mir meine Nachbarin anzurufen. Diese war zu dieser Zeit öfters noch wach und machte noch ein bisschen AfterHour. Der Zustand in dem ich mich befand lies mich nicht lange zögern und ich rief bei ihr an. In meinem Redeschwall erzählte ich ihr von dem geilen Abend und von meiner Begegnung mit der hübschen Blondine. Ich lud mich quasi ohne Chance auf Gegenwehr zu einem Kaffee ein 🙂
Verschwitzt und Abgekämpft kam ich dann in unserer Straße an. Das Rad stellte ich vor meiner Haustüre ab und klingelte bei meiner Nachbarin. Total aufgedreht platzte ich in die Wohnung und blubberte gleich drauf los wie cool der Abend doch war. Dann bemerkte ich erst, dass ein Bekannter auf der Couch saß… Ooops. Aber egal. Während ich einfach drauf los redete trank ich meinen Kaffee. Ich schwärmte von diesem genialen Abend und der netten Blondine. Im Nachhinein vielleicht etwas wenig taktvoll wegen dem Besuch meiner Nachbarin… Aber ich weiß das mir hinterher keiner böse war und die Siutation am Morgen gegen 8 Uhr einfach zu crazy war.
Das lustigste der Geschichte folgt am Schluss: Als ich einige Tage später tatsächlich das Rad in meinem Kofferraum verstaute und zum Bahnhof fuhr, bemerkte ich nach dem Ausladen als ich das Rad zum Fahrradständer schob, folgendes: Die Bremsen funktionierten beide nicht wirklich! Dafür blockierten beide Räder so dermaßen, das aus einem Rollen ein Schleifen wurde. Zudem war im hinteren Reifen absolut keine Luft mehr vorhanden… – ich habe keine Ahnung wie ich damit den Heimweg „gefahren“ bin!!! 😉 Aber irgendwie muss ich es doch geschafft haben. Vielleicht war ich durch gewisse Erlebnisse einfach sehr motiviert. 😉
Achja, die Geschichte mit der hübschen netten Dame hat sich nach einigen Wochen sehr dürftigen Kontakt und einer sehr witzigen Kennenlernphase doch noch zu etwas Wunderbaren entwickelt! So eine Geschichte des Kennenlernens bietet immer wunderschöne Erinnerungen und sorgt meist für eine gute Geschichte 😉 Ich bin sehr froh darüber – trotz der Skepsis am Nachmittag – an diesem Abend mitgegangen zu sein.
Egal wie das nun klingen mag, aber dieser Abend/Nacht/Morgen war für mich am Ende definitiv etwas besonders. Ich habe viele verrückte Dinge erlebt. Aber so etwas, mit all den Details und den Folgen daraus (die ich hier aber nicht näher beschreiben werde) – unvergesslich!
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