fahr´n… zum Kap der guten Hoffnung

fahr´n… zum Kap der guten Hoffnung 1080 607 vagabunt.me

fahr´n… zum Kap der guten Hoffnung

Dienstag, 22.11.2016

Nach 2 Kaffee zum Frühstück bin ich dann im einigermaßen wachen Zustand losgefahren. Heutiges Tagesziel: das Kap der guten Hoffnung. Auf dem Weg dorthin gibt es zusätzlich einige bekannte Orte, die man ansteuern kann. Obwohl ich ja kein Fan von google bin, habe ich mir gestern aber doch tatsächlich einige Karten als offline-Material heruntergeladen, so dass ich diese mit meinem Handy über GPS nutzen kann. So fuhr ich immer die M4 Richtung Muizenberg. Ein kleiner gemütlicher Ort, der bekannt für seine bunten Strandhäuschen ist.

Dort schlenderte ich wiedermal ein bisschen über den Strand und beobachtete erneut das Treiben. Es waren wohl mehrere Schulklassen unterwegs und eine Gruppe von Freiwilligen die gemeinnützige Arbeit für kleinere Kinder leisten und eben heute an diesem Strand unterwegs sind. Als ich dann ein kleines schwarzes Zelt und Fotoequipment entdeckte, welches doch recht professionell aussah, dachte ich jetzt kommt gleich ein Model ums Eck… aber dem war leider nicht so. 😉 Die Uhrzeit und das daraus resultierende Licht der Sonne war nicht das Optimale für wirklich tolle Fotos. Aber wenn es danach geht müsste man mehrere Tage für einen Ort aufwenden.

Mein nächstes Ziel führte weiterhin über die M4 direkt an der Küste entlang nach Simons Town. Südlich des Ortes gibt es den Boulders Beach – der für seine Pinguinkolonie bekannt ist. Auch dort musste man wieder Eintritt zahlen, da dieses Gebiet als Nationalpark ausgeschrieben ist. Es ging über einen Holzweg entlang der Küste zu einer kleinen Aussichtsplattform. Bereits auf dem Weg waren vereinzelte Pinguine zu sehen, aber am Ende dann eine ganze Kolonie. Diese Tiere sind schon witzig anzusehen, auch wenn sie recht faul unterwegs waren… ich schiebe es einfach mal wieder auf die Hitze und die gleißende Sonne. 😉

Wieder zurück konnte man noch 100m weiter laufen um erneut in ein abgetrenntes Gebiet zu kommen. Links und rechts von diesem Weg ebenfalls immer wieder vereinzelte Pinguine. Hier sah man auch, dass man diesen Tieren wohl etwas unter die Arme greift und Nestmöglichkeiten bereitstellt. Am Ende des Weges dann eine kleine Bucht mit Bademöglichkeit, großen Felsen und oh Wunder: vielen, vielen Pinguinen. Wenn man ein bisschen herumlief oder auf einen Felsen kletterte, konnte man diesen Tieren richtig nah kommen. Sehr cool, diese Tiere mal in der Natur gesehen zu haben.

Nachdem ich in der Sonne ein bisschen gechillt habe, ging es aber auch schon wieder weiter. Der Weg führte weiter über die M4 zur Einfahrt in den Table Mountain NationalPark. Wenn man sich das auf einer Karte mal anschaut, gehört fast die ganze Halbinsel zum Nationalpark. Es gibt bestimmt einige Camper, die hier mehrere Tage oder gar Wochen verbringen. Nach Bezahlung des Eintrittes fuhr ich mit dem Auto bestimmt noch 15 min bis ich an eine Gabelung kam. Ich entschied mich als erstes das Kap der guten Hoffnung anzufahren. Das Wetter war mittlerweile nicht mehr wirklich schön. Es war bewölkt und teilweise sehr windig.

Und wieder einmal: Touristen ohne Ende. Aber das war nicht mehr witzig. Ich hatte das Gefühl, ich sei mitten in China. Und so war es ohnehin nicht möglich, ein Bild von sich und dem Schild (das den südwestlichsten Punkt Afrikas beschreibt) zu machen. Da ich nun einmal da war, musste ich folglich auch nach oben wandern. Die Aussicht war auf Grund des Wetters jetzt nicht sehr berauschend, aber doch ganz OK.

Nach meiner Kenntnis war dieser Wendepunkt für Sehfahrer der absolute Horror. Die Felsen entlang der Küste waren sehr gefährlich und durch das Aufeinandertreffen von zwei verschiedenen Meeren gibt es hier auch immer starke Winde. Das dürfte wohl der Grund dafür sein, dass rund um das Kap über 20 Schiffe auf Grund liegen. Wer sich für weitere Details interessiert, sollte diesem Link auf wikipedia.de folgen.

Nach einigen Bildern und einer kurzen Pause ging es wieder zum Auto um weiter zum CapePoint zu fahren.

Den Hügel mit dem darauf befindlichem Leuchtturm sah man schon von weitem. Hier gab es auch einen größeren Parkplatz  mit Restaurant – eben für Tourimassen wie diese hier ausgelegt. Man konnte bereits vom Parkplatz aus einen guten Blick auf das Kap der guten Hoffnung werfen. Aber es half ja alles nichts: ich musste da auch noch hochlaufen. 😉

Der Wind wurde mittlerweile immer heftiger und war nicht mehr spaßig. Am Fuß des Leuchtturms gibt es einige kurze Wege, um in allen Richtungen Fotos schießen zu können. Doch dann hieß es Treppen steigen. Ich behaupte jetzt einmal: solch einen heftigen Wind hatte ich zuletzt in Hamburg bei der Sturmflut 2013 erlebt. Man konnte kaum Bilder machen, da die Kamera absolut nicht still zu halten war. Ich sah vor mir sogar ein etwas kleineres Kind das wörtlich umgeweht wurde. Das war kein Spaß mehr! Und die Aussicht: naja. Am Wetter hatte sich leider nichts geändert.

Ich verstehe auch gar nicht, warum dieser Ort so beliebt ist. Es ist ja nur der südlichste Punkt der Kap-Halbinsel. Der südlichste Punkt von Afrika liegt an der Garden Route. (den ich eigentlich auch besuchen wollte, nun aber 2,5 Std. entfernt von Kapstadt liegt. Shit.) Für die ganz Interessierten hier wieder ein Link zu wikipedia.de.

Nach einer Stärkung im windgeschützten Bereich hinterhalb des Restaurants ging ich wieder zum Auto und sah wieder einmal wilde Paviane herumlaufen. Das ist echt verrückt. Doch es stehen überall Hinweisschilder, dass man sie ja nicht anlocken solle – denn wilde Paviane sind angeblich sehr gefährliche Tiere.

So passierte ich wieder das Tor zum Nationalpark und fuhr diesmal an der westlichen Seite der Halbinsel Richtung Kapstadt. Unterwegs hörte ich oft Musik über mein Handy. Dieses Mal lief wieder ein Album der Absoluten Beginner. Und wie passend eines meiner Lieblingslieder: Fahr´n. 😉

Es ging von der M4 auf die M65 durch Mossel Bay, Chapmans Bay und dann entlang des bekannten Chapmans Peak Drive entlang der Klippen. Was für eine herrliche Straße. Das Wetter ist auch wieder besser geworden, so dass ich immer mal wieder Pause machte um die Landschaft zu genießen. Als ich dann Camps Bay erreichte, machte ich nochmals Pause und schlenderte ein wenig die Strandpromenade entlang. Achja. Da mir langsam wieder die frischen T-Shirts ausgehen, habe ich voller Stolz das Shirt von Panthera Africa getragen. 😉

Wieder zurück im Hostel schrieb ich kurz mit Barbara, dass ich einen Mordshunger habe und unbedingt zu Mama Africa etwas essen gehen will. Ich holte sie mit dem Auto ab. Doch das Restaurant war total überfüllt und wir fanden einen Platz im Restaurant Neighborshood. Im ersten Stock auf einem dieser WildWest Balkone ließ es sich gut aushalten. Es gab zwar kein Steak, aber eine Spare-Rips Platte mit ChickenWings und Pommes für ca. 7€ fand ich auch ganz OK. Von hier aus konnte man auch das Leben auf der Straße beobachten. Ein bisschen wie die Tourimeile auf Mallorca und die Reeperbahn in Hamburg. Um ca. 12 Uhr war ich dann wieder zurück im Hostel und fiel todmüde in mein Bett.

Hinterlasse eine Antwort

    Name (required)

    Email (required)

    Betreff (required)

    Nachricht (required)

    Website